Frenetischer Beifall für Frauke Petry – Wasser von „Reiseleiter“ Hemmelgarn
Hintergrund: Was so alles geschah beim historischen AfD-Bundesparteitag – Kreisverband Gütersloh mit Rekordbeteiligung
Kreis Gütersloh / Essen (mbb). Brütende Hitze bei unmenschlichen Temperaturen von fast 30 Grad im großen Saal der Essener Grugahalle. Hitzige Debatten und Diskussionen unter den knapp 4.000 Mitgliedern im Saal, im Foyer und vor der Halle. Und dann noch hitzige Scheingefechte zur Frage, ob Weckrufler Bernd Lucke nach Abwahl als Bundessprecher sinnvollerweise inmitten des historischen AfD-Bundesparteitags noch TV-Interviews geben und dadurch den Tagungsablauf stören sollte. Wie dem auch sei: Die allermeisten der 15 Mitglieder des Gütersloher AfD-Kreisverbands, der zu den am stärksten repräsentierten Kreisen bundesweit zählte, trotzten den belastenden Bedingungen und harrten fast bis zum Ende am Sonntagabend aus. Und die überwiegende Mehrheit der heimischen Parteimitglieder feierte die neue Bundessprecherin Dr. Frauke Petry frenetisch.
Als besonders erfreulich wertete AfD-Kreis- und Bezirksvorsitzender Udo Hemmelgarn die Tatsache, dass auch Mitglieder des frischgebackenen Kreisverbands der Jungen Alternative den Weg in die Grugahalle gefunden hatten. Die jungen Leute – erstmals überhaupt bei einem Parteitag – sogen sämtliche Einzelheiten und Eindrücke dieses bedeutsamen Events in sich auf und werden das Wochenende von Essen so schnell nicht vergessen.
Unbekannte Qualitäten legte dann auch Kreischef Hemmelgarn im Stile eines kompetenten Reiseleiters vor Ort an den Tag, indem er sich rührig um das Wohlbefinden seiner Mitglieder kümmerte. Mit einem ganzen Arsenal an Mineralwasserflaschen war er angereist. Und jeder, der ihm unter seine Fittiche geriet, hörte nur: „Du siehst blass aus, du musst trinken, sonst kippst du um.“ Und schon hatte der Delinquent wieder eine volle Flasche Wasser in der Hand.
Trotz aller zukunftsweisenden und hoffnungsvollen Ergebnisse dieses Mammut-Parteitags, der in die Geschichte eingehen wird, machte Hemmelgarn am Ende doch noch einen Wermutstropfen aus: die Tatsache, dass Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Bundesland und mit größtem AfD-Landesverband keinen Vertreter im Bundesvorstand hat. „Darüber müssen sich der Landesvorstand und die Bezirksverbände Gedanken machen“, so der Kreissprecher. Als Trostpflaster blieb ihm nur, dass in Person von Dr. Alice Weidel (Niedersachsen) eine gebürtige Harsewinkelerin als Beisitzerin im neuen AfD-Vorstand vertreten ist.
In eigener Sache:
Die genauen Abstimmungsergebnisse der Wahlen zum Bundesvorstand sind nachzulesen auf der Seite des AfD-Bezirks Ostwestfalen-Lippe/Detmold.
Nach wie vor ist der gesamte Ablauf des Bundesparteitags ungekürzt in bewegten Bildern (überwiegend) und Ton über die bekannten Livestreams nachzuverfolgen.